Rote Blaupausen. Eine kurze Geschichte der sozialistischen Utopien
Utopisch-Phantastische Bibliothek, Sonderband
Auf 222 Exemplare limitierte und nummerierte Ausgabe
Leinen mit Schutzumschlag | 238 Seiten | Euro 49,00
ISBN 978-3-926126-83-2
Vor 120 Jahren erschien der Roman Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf 1888 von Edward Bellamy, einem US-amerikanischen Journalisten. Er schildert ein sozialistisches Staatswesen und löste damit eine weltweite Begeisterung aus. Seitdem sind viele Utopien verfasst worden, und auch die Literaturwissenschaft hat sich diesen Staatsromanen zugewandt. Aber eine Betrachtung der sozialistischen Gesellschaftsentwürfe und ihrer Verknüpfungen mit dem Industriezeitalter fehlte bisher.
Der Autor schlägt einen Bogen von der industriellen Revolution zur Arbeiterbewegung und ihrer Reflexion einer sozialistischen Gesellschaft in den literarischen Utopien. Im Mittelpunkt des Werkes stehen die utopischen Werke von Edward Bellamy bis Mack Reynolds. Neben diesen beiden US-amerikanischen Autoren kommen Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Russland und England zu Wort.
Heute noch relevante Fragen wie die gerechte Verteilung des sozialen Reichtums, der Zugang zu Bildung für alle, die Rechte der Frauen, die Rolle von Wissenschaft und Technik in unserer Gesellschaft oder die Energieversorgung werden in diesen Vorschlägen für eine bessere Welt beleuchtet. Porträts der Verfasser ergänzen die Zusammenstellung. Einige Autoren werden hier erstmals vorgestellt.
Sowohl die sozialistische wie die bürgerliche Literaturkritik haben diese Spielart der Utopien bisher immer ignoriert, ja abgelehnt. Die Sozialisten selbst verhängten ein »Bilderverbot« über den zukünftigen sozialistischen Staat. Wolfgang Both belegt dies anhand vieler Zitate von Marx, Engels, Lenin und weiteren Kritikern der Utopie. Doch die utopischen Werke durchbrechen dieses Verbot, regen auch heute zur Diskussion an und liefern Blaupausen für die Zukunft.
Autorenbiographie
Wolfgang Both wurde 1950 in Rostock geboren. Er studierte in Ilmenau
Informationstechnik und arbeitete dann über 20 Jahre in der Industrieforschung.
Heute ist er Referent in einer Berliner Senatsverwaltung. Noch während des
Studiums schloss er sich 1973 dem neu gegründeten SF-Klub PHANTOPIA an.
Die ersten Phantopia-Hefte mit Übersetzungen und der Versuch eines Fanzines
gehen auf ihn zurück. Seit 1977 lebt er in Berlin und versuchte hier (u.a. mit
Erik Simon) einen SF-Klub aufzubauen, scheiterte aber 1978 an den Ostberliner
Behörden. 1987 trat er dem SF-Klub ANDYMON bei, gestaltete die "Tage der
phantastischen Kunst" und die "Tage der Phantasie" mit und
rezensiert gelegentlich im SF-Magazin "Alien Contact".
Gemeinsam mit Hans-Peter Neumann und Klaus Scheffler trug er die Geschichte des
DDR-Fandoms "Berichte aus der Parallelwelt" (1998) zusammen.
Der Band erscheint in einer wertvollen und auf 222 Exemplare limitierten & nummerierten Sammleredition als goldgeprägtes Leinen-Hardcover mit Lesebändchen und Schutzumschlag.